Mittwoch, 15. Mai 2013

# 18

"Und manche sind wirklich noch auf dem Grundschulrechenniveau. In der achten Klasse?!" sagt unsere Mathelehrerin nachdem sie uns die Schulaufgabe rausgegeben hat. Ich bin nicht betroffen. Ich habe eine eins. Meine Freundin neben mir hat das genaue gegenteil auf ihrem Blatt stehen. Eine sechs. Mein Blick schweift zu ihr. Und sie rastet sofort komplett aus: "Was schaust du mich jetzt da so an, hä?!"

ich: "was hast denn du jetzt schon wieder?"
sie: "ja des weißt du ganz genau." (sehr gutes Argument übrigens *hust*)
ich: "tschuldigung, aber du bist auch nicht gerade besser."
sie: "wie meinst denn des jetzt mal wieder?!"
ich: "ja dass du mir immer unter die Nase reibst, dass ich Ewigkeiten single bin & des auch vor allen sagst, und es dich nicht interessiert wies mir dabei geht!"
sie: "wann denn des bitte?! Hast du Halluzinationen oder was?"
ich: "nein, hab ich nicht. Heute früh, vor grademal einer stunde. Merkst dus nichtmal oder wie?
sie: "Du hast echt Halluzinationen"

"Ja klar" erwiedere ich und drehe mich weg. Für mich ist das Thema durch. Auf sie ist kein Verlass. Wenn ich ihr was erzähle - im Vertrauen - dann ist ihr das sowas von egal und sie sagt es jedem weiter, wenn ihr grade langweilig ist. Sogar ohne Aufforderung! 
Seitdem setzt sie sich wenn möglich weiter weg von mir. Heute hat sie sogar mit dem Mädchen zwei Plätze weiter getauscht. Lächerlich. Aber ich komm klar damit. Bin  zwar angepisst aber es ist mir eigentlich egal. Sie muntiert sowieso immer mehr zur 'Rebellin'. Ihr ist es egal, welche Noten sie bekommt. Sie raucht. Sie trinkt. Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe, mach ruhig weiter so! Und das einzige was wir zusammen noch machen ist uns anmotzen. Oder sie macht mich eben fertig (was sie anscheinend als Spaß sieht)


Montag, 13. Mai 2013

# 17

Wir fahren im Auto. Ich sitze ganz hinten und bin zu groß für das Dach, so dass ich meinen Kopf schief legen muss. Unangenehm. 
Wir sind da: Eine Eisdiele, bei der man auch warmes, also normales Essen, bestellen kann. Wir lassen uns einen Tisch zuweisen, bestellen etwas zu Trinken und als die Bedienung die Getränke abstellt hebt meine Familie die Gläser und meine Mutter sagt: "Auf unser Geburtstagskind. Alles Gute zum 14ten" Ich lächle und bedanke mich noch einmal. Ja, ich bin gemeint. 14. So jung und doch so alt. 
So jung weil: 14 und so viele Probleme, dass ich mich schon fast depressiv fühle, obwohl ich noch mein ganzes Leben vor mir habe. So alt weil: 14 und noch nie einen Freund gehabt oder überhaupt mit einem Jungen näher geredet. 
Wir essen. Themen sind: Fußball (ich mag Fußball nicht), mein Bruder sein Auto, welches er bald bekommen soll, seine Arbeit, Sachen, die gemacht werden müssen. Ich versuche ein anderes Thema anzusprechen, doch meine Familie blockt immer wieder ab. Wie, als wäre es ein ganz normaler Tag. Ist es ja auch. Die einzigste, die 'zu mir hält' ist meiner Schwester. 
Dann später ist auch noch der Höhepunkt: mein Vater bestellt sich eine Nachspeise, mir ist schlecht, ich will raus. Meine Schwester will mit, weil sie anfängt mit meiner Mutter zu zoffen. Wir gehen raus, sie lässt alles raus, was sie zur Zeit runterzieht. Ich höre zu. Wie immer. Wenn ich ihr etwas erzähle, ist sie auch immer da. Und ich halt jetzt auch. 
Die anderen kommen nach. L. und ich steigen mit ins Auto. Mein Kopf ist wieder schief. Alle sind leise. 

Fazit Mein Geburtstag war letztendlich ein Tag wie jeder andere auch: Es wurde gestritten und niemand hat sich dafür interessiert, was ich wollte, außer in welches Restaurant wir fahren.


P.S. Ich hatte am 30. April Geburtstag, es ist länger her, ich weiß. Aber die nächsten Beiträge werden auch etwas verspätet sein. - ich werde immer das eigentliche Datum oder so dazuschreiben.
Entschuldigt bitte, dass ich mich so lang nicht gemeldet habe.