# 28

Ein paar Tops. Ein paar T-Shirt. Hotpants, Röcke, Kleider. Alles rein. Dann noch einen Schal und so weiter. Voller Vorfreude packe ich meinen Koffer für Bulgarien. Morgen geht's los. Ich muss nichtmal sehr früh aufstehen (obwohl es irgendwie das gewisse Reise-Feeling ist) - um 8 Uhr. Mit dem Zug nach Nürnberg - mit dem Flieger nach Bulgarien - mit dem Bus zum Hotel.

Meine Schwester L. und ich haben zusammen ein Zimmer - wir freuen uns echt übel auf diesen Urlaub (der letzte Familienurlaub) und unser Bruder bleibt auch allein zu Hause. Naja, er ist schon 18 - aber ich habe Bedenken, dass unser Haus noch so aussieht wie jetzt wenn wir wiederkommen. Wird schon nicht so schlimm sein. :D

Ich freue mich vor allem auf dieses Sonne, Strand und dieses frei sein Gefühl. 

In zwei Wochen bin ich dann wieder da - und vielleicht werde ich dann auch ein paar Bilder dazu posten (die Spiegelreflexkamera meiner Schwester kommt auch mit).

Bei meinen paar Followern entschuldige ich mich, dass ich so wenig gebloggt habe in letzter Zeit. :*

# 27

ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße ach du scheiße!! ER - HAT - MICH - ANGESTUPST?! whaaaaaat?!

Naja, also ich hab ihn angestupst und dann hat er zurückgestupst. Ja, richtig: Ich bin darüber glücklich, dass er zurückgestupst hat. Und wieder bin ich verunsichert. Soll ich jetzt sofort zurückstupsen oder erst später? Später wann? In 5 oder 10 Minuten? Oder noch später? Oder vielleicht gar nicht? - scheiß drauf; nach 10 Minuten stupse ich zurück. Nächster Schritt: selber 10 Minuten warten. Quälende 10 Minuten. Ach ja und zu eurer Information: Es ist der Typ, der mich so oft im Bus angeschaut hat bzw. der, den ich so oft angeschaut habe. Hat er mich angeschaut, weil ich ihn immer so angestarrt habe? Aber egal jetzt. In einer Minute sind die 10 Minuten um. Jetzt sind die 10 Minuten um. Seit 2 Minuten sind die 10 Minuten um.

Was soll ich tun? Ich bin verzweifelt. Mittlerweile bin ich am überlegen, was das auch werden sollte. Alle Mädels, die ich kenne und jemals ein Bild von IHM gesehen haben, sagen er wäre total heiß (hab ich auch schon bemerkt), aber mal ganz ehrlich - wie sollte jemand wie ER auf jemanden wie MICH stehen? 

Und das dümmste an der Sache ist, dass ich mir total dumm vorkomme, weil ich ihn angestupst habe. Jetzt kann's er überall herumerzählen und sie werden sich alle über mich lustig machen. Alle.

# 26

Ich laufe zum Treffpunkt, wo mich mein Bruder abholen kommen will. Er wird heute 18 und darf jetzt ohne Begleitung Auto fahren. Auch wenn wir uns oft streiten und anschreien und zusammen raufen, hat das alles eigentlich immer dieses gewisse liebevolle dabei. Seine Freundin und noch ein Mädchen sitzen schon auf der Rückbank im Auto, als er vor mir hält. Ich steige ein und begrüße erstmal alle. Gratuliert hab ich ihn heute Morgen schon, deshalb will ich jetzt keine besondere Szene machen - wäre ihm bestimmt peinlich. Die Mädels sind nett und ich versuche mich nicht selbst allzu sehr auszugrenzen. Funktioniert eigentlich ganz gut - ist klar ich rede nicht sehr viel aber ich bin nicht das Mauerblümchen in der dunkelsten Ecke.

Heute bin ich irgendwie glücklich. Ich zwinge mich mehr oder weniger dazu, denn dieses ewige Rumgehänge und -geheule habe ich langsam satt. Ich will leben. Ich will Spaß haben und es ist klar, dass niemand kommt und mich mitzieht, wenn ich mich im Hintergrund verkrieche und niemanden an mich ranlasse. Also an alle Schüchternen da draußen: 

VERKRIECHT EUCH NICHT

und wenn ihr mal nur zu 'nem kleinen Treffen mit 10 Menschis geht; ihr seid unter Leuten und habt Spaß!

PS: Schaut doch bitte auf meinem neuen Blog vorbei - dort wird nichts anderes als eine Geschichte (bis jetzt) gepostet: Stories Time

# 25

In den Bus einsteigen, auf den Stammplatz setzen, Kopfhörer und Handy raus, Musik hören und Bus fahren. Der Bus hält. Menschen steigen ein, setzen sich. Hinten sind noch Plätze frei. Nächste Haltestelle. Ich halte Ausschau - unauffällig natürlich. ER steigt ein. ER setzt sich hinten hin. ER schaut nach nicht einmal 2 Minuten zu mir. Augenkontakt. Und fuuusch - Bauchkribbeln. Fünf Sekunden - länger schaffe ich es nicht IHN  in die Augen zu schauen. Ich blicke weg und schaue möglichst normal.

Blick aus dem Fenster gerichtet - knapp an ihm vorbei. Blick auf IHN gerichtet. ER schaut mich an. Nach 2 Sekunden schaut er weg. Bilde ich mir das ein oder versucht er auch seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten? Bilde ich mir das ein oder ist da doch irgendetwas zwischen uns?

Jeden Tag im Bus läuft das gleich ab - schon seit etwa 3-4 Wochen.

Vor ca. einer Woche waren wir mit der Klasse im Freibad. ER war auch da - mit einem Kumpel halt. Zwei Mädels aus meiner Klasse haben sich mit ihnen an den Beckenrand gesetzt. Ich bin mit Freundinnen ins Wasser gegangen. Wir haben geredet während ich versucht habe nicht zu oft zu IHM zu schauen. ER hat immer angestrengt weggeschaut. Es war schließlich Zeit aus dem Wasser zu gehen - so dass wir den Bus noch schaffen. Ich bin die Treppe aus dem Wasser raus gegangen und die zwei Mädels aus der Klasse haben mich angegrrinst.

Und die Gedankenflut hat begonnen:

Was schauen die so? Ist mein Bikini verrutscht? Soll der Blick sagen 'schau dir mal den heißen Typen hier an'? Soll es andeuten, dass ich überhaupt nichts versuchen soll?

Ich bin auf den Entschluss gekommen, dass eine von ihnen was von ihm will. Ich habe also null Chancen.

Letztens im Bus um 1 Uhr. Eine von genau diesen Mädels, die mich angegrinst haben, wohnt im gleichen Dorf wie ich. ER fährt wie normal auch mit diesem Bus. Wir setzen uns hinter. In die Sitze, die rückwärts sind. Er sitzt in der letzten Reihe. Die zwei grinsen sich an und all meine Hoffnungen schwinden. ER schaut mich zwar trotzdem noch ein paar mal an - aber ich weiß ja jetzt Bescheid. Ich muss nunmal damit leben, dass ich so schnell keinen Freund haben werde. 

# 24

Ich packe meine sieben Sachen. Die Gitarre nehme ich auf den Rücken, meinen Ordner unter den rechten Arm, die Wasserflasche in die rechte Hand, Handy ist in der Hosentasche, Stimmgerät und Kapodaster befinden sich in der Gitarrentasche, die Boxen nehme ich noch schnell in die linke Hand und nacht dem Motto "Lieber die Arme brechen als zweimal gehen" beeile ich mich zu dem Plätzchen unter dem Kirschbaum zu kommen - nicht, dass mir alles noch runterfällt. Ich breite meine Sachen aus, stimme die Gitarre und hole die neuen Noten raus, die ich heute erst entdeckt habe. Aus den Boxen schallen die Lieder und ich begleite diese. Nach einer Weile fasse ich Mut und singe auch dazu. Nicht einmal so schlecht, denke ich. Es ist einfach so wundervoll und befreiend. Wieso habe ich das Gitarre spielen nur so sehr vernachlässigt?

# 23

Ich fühle mich allein. Allein auf dieser Welt. Klar, ich kann sie alle sehen. Ich sehe meine Familie und meine Freunde. Meine Mitschülerinnen und den ganzen Rest. Ich schaue sie an und weiß, dass sie alle glücklich sein können. Sie gehen feiern und haben Spaß. Sie sitzen nicht zuhause rum sondern machen was aus ihrem Leben. Anders als ich. Sie sind nicht schüchtern. Ihnen ist es egal, was andere von ihnen denken, während ich mich nicht mal traue mit jemanden Fremden zu reden. Ich bin schüchtern. Na und? So schlimm ist es ja nun auch wieder nicht! ... Oder?

Ja, ich weiß. Es ist schlimm. Aber was soll ich machen. Es kommt immer darauf an, mit wem ich unterwegs bin. Mit meiner Schwester kann ich alles machen. Bei manchen Freunden auch, aber bei anderen fühle ich mich irgendwie so komisch. Wie kann ich das denn bitte ändern?! Ich hab's mir ja nicht ausgesucht. Vielleicht hängt es mit meiner verhunzten Kindheit zusammen. Kann ja auch sein. In der Schule und im Kindergarten war es immer schlimm während es daheim wunderschön war.

# 22

Meine Schwester und ich gehen vom Johannisfeuer heim. Es war sowas von langweilig. Nur kleine Kinder oder alte Leute. Die kleinen haben sowas von genervt. Naja... Auf jeden Fall gehen wir am Skateplatz & am Spielplatz vorbei & machen uns über ein paar Leute lustig weil wir so gut drauf sind. Ist ja nicht weiter schlimm, vor allem weil wir wissen, dass sie uns nicht hören. An der Ecke, um die wir rummüssen, ist ein Haus, so dass man nicht sieht, wer einem entgegen kommt. Oder ob überhaupt jemand kommt. Wir achten einfach nicht drauf. Und nein - es kam kein Auto und ich liege jetzt auch nicht im Krankenhaus.

Meine Schwester singt einfach so zum Spaß "Every day i'm shuffling" Und ich gebe den Bass dazu. Ja, ich weiß! Total dumm und kindisch aber das ist irgendwie 'unser Ding'...

Schließlich gehen wir um die Ecke - ich mache immer noch 'diff diff difff' - und nach einem schnellen Blick nach links schreie ich vielleicht etwas zu laut "Oh mein Gott !". Gleich darauf müssen wir sowas von lachen. Es ist so unglaublich peinlich und ich weiß nichtmal WER die zwei sind, die uns da entgegenkommen. Wenn ich länger hingeschaut hätte, wüsste ich das... Einfach so unglaublich peinlich. Und wir lachen nur noch wie zwei gestörte Hühner.

# 21

Ich bin so kaputt. Innerlich. Körperlich. Psychisch. Und was weiß ich, was es noch alles gibt. Der Stress, derzeit ist einfach unerträglich. Total übermüdet aufstehen, in der Schule kann ich mich nicht konzentrieren, Nachmittags fliegen mir die Augen erst recht zu, aber ich muss für die vielen Tests und Exen und Schulaufgaben lernen. Meistens sitze ich bis Abends um 6 Uhr noch am Schreibtisch und versuche zu lernen. Meine Noten sind eigentlich ganz gut. Letztens habe ich eine Mathe 3 reingehauen. Ist zwar jetzt nicht so schlimm, aber irgendwie mache ich mir da schon Gedanken. Und obwohl ich um 9 oder so schon schlafe, bin ich in der früh immernoch total fertig.

Die Lästerein hinter meinem Rücken von meiner ehemaligen besten Freundin gehen mir auch direkt da hinten am Arsch vorbei. Es interessiert mich null, dass sie mich anscheindend abgrundtief hasst. Aber ich mag den Gedanken nicht, dass es die Leute, die die Scheiße hören, auch glauben. Denn das wären dann Jungs, mit denen ich keinen Kontakt habe und nie haben werde, eben weil sie das glauben... Meine Freundinnen und sogar meine Schwester versuchen mich zu beruhigen, aber diese Angst verzieht sich einfach nicht.

# 20

Verrücktmacherei. Ist das überhaupt ein Wort?! Egal. Ich mache mich selbst die ganze Zeit verrückt. Entweder weil ich meine Sachen nicht finde, irgendwas vergessen habe oder wegen irgendetwas anderem total harmlosen.

Morgen ist Englisch Speaking. Mit einer Partnerin reden. Ein Bild beschreiben. Ich bin gut in Englisch. Aber ich mache mich trotzdem verrückt. Ob es harmlos ist, weiß ich jetzt noch nicht. Die, die schon dran waren, sagen, es wäre ok gewesen. Hoff ich mal, dass das auch so ist. Ich mag Sprachen ja eigentlich auch. Hab auch Französisch. Aber dann so richtig sprechen mit Benotung und so weiter... Naja. Ich lass mich mal 'überraschen'...

Anzahl der Leute, die mir mittlerweile am Arsch vorbei gehen: 2

Anzahl der Leute, die ich am liebsten habe: 4

Anzahl der Leute, von denen ich irgendwie gestresst und genervt zugleich bin: 2

Meine Stimmung: TOTAL ÜBERFORDERT

Postiv: Die Sonne kommt wieder und nächste Woche ist Hochsommer angesagt! ♥

Negativ: Wir haben nächste Woche einen Haufen Prüfungen, so dass ich das Wetter wohl nur beim Lernen nebenbei geniesen kann.

# 19

"Hallo liebe Sonne, schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich sehr vermisst." denke ich und muss sofort lächeln. Ich habe keinen Sitzplatz bekommen, aber das ist heute nicht schlimm. Ich habe sogar einen total beschissenen Platz zum Stehen abbekommen, aber das ist heute auch nicht schlimm. Heute bin ich glücklich. Nicht, dass ich irgendwie von jemanden angesprochen worden wäre... Das nicht. Aber bei mir reicht es schon mich glücklich zu machen, wenn die Sonne scheint. ♥

Und heute scheint sie. Als ich heimkomme, essen wir draußen auf der Terasse und ich mache dort auch sofort meine Hausaufgaben. Glücklicherweise nicht viel heute. Also schnappe ich mir mein Buch und pflanze mich auf den Liegestuhl im Garten hinter unserem Haus. Hier stört mich niemand. Ich bin alleine und habe meine Ruhe. Kann in einer anderen Welt verschwinden und muss mir keine Gedanken machen.

Aber schließlich lege ich das Buch weg und denke über meine 'Ex-Beste-Freundin' nach. Ich habe das Gefühl, dass sie schlecht über mich redet. In der Schule bemerke ich oft, wie sie mich anschaut. Dann frage ich mich immer, was ihr Problem ist. Oder ob es überhaupt ein Problem ist. Sie könnte mich ja rein theoretisch auch vermissen. Schließlich war ich es, die ihr immer zugehört hat, ihr immer geholfen hat, wenns ihr scheiße ging. Aber das kann mir ja jetzt auch egal sein.

Eine 'Bekannte' von mir hat mir erzählt, dass sie (meine nichtmehr Freundin) voll angepisst von mir wäre. Und erst da wird mir bewusst, dass mir das alles inzwischen sowas von am Arsch verbei geht. Früher, wenn Freundschaften beendet wurden, habe ich sogar manchmal geheult, aber diesmal. Es war anscheinend doch nicht so eine tolle Freundschaft und das ist okay. Ich bin froh mit den Mädels, die ich um mich herum habe und brauche keinen Zickenkrieg nur um zu verletzen oder verletzt zu werden. Soll sie über mich erzählen, was sie will. Die Leute, die das glauben, sind sowieso nicht ganz dicht im Kopf.

# 18

"Und manche sind wirklich noch auf dem Grundschulrechenniveau. In der achten Klasse?!" sagt unsere Mathelehrerin nachdem sie uns die Schulaufgabe rausgegeben hat. Ich bin nicht betroffen. Ich habe eine eins. Meine Freundin neben mir hat das genaue gegenteil auf ihrem Blatt stehen. Eine sechs. Mein Blick schweift zu ihr. Und sie rastet sofort komplett aus: "Was schaust du mich jetzt da so an, hä?!"

ich: "was hast denn du jetzt schon wieder?"

sie: "ja des weißt du ganz genau." (sehr gutes Argument übrigens *hust*)

ich: "tschuldigung, aber du bist auch nicht gerade besser."
sie: "wie meinst denn des jetzt mal wieder?!"

ich: "ja dass du mir immer unter die Nase reibst, dass ich Ewigkeiten single bin & des auch vor allen sagst, und es dich nicht interessiert wies mir dabei geht!"

sie: "wann denn des bitte?! Hast du Halluzinationen oder was?"

ich: "nein, hab ich nicht. Heute früh, vor grademal einer stunde. Merkst dus nichtmal oder wie?

sie: "Du hast echt Halluzinationen"

"Ja klar" erwiedere ich und drehe mich weg. Für mich ist das Thema durch. Auf sie ist kein Verlass. Wenn ich ihr was erzähle - im Vertrauen - dann ist ihr das sowas von egal und sie sagt es jedem weiter, wenn ihr grade langweilig ist. Sogar ohne Aufforderung! 

Seitdem setzt sie sich wenn möglich weiter weg von mir. Heute hat sie sogar mit dem Mädchen zwei Plätze weiter getauscht. Lächerlich. Aber ich komm klar damit. Bin  zwar angepisst aber es ist mir eigentlich egal. Sie muntiert sowieso immer mehr zur 'Rebellin'. Ihr ist es egal, welche Noten sie bekommt. Sie raucht. Sie trinkt. Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe, mach ruhig weiter so! Und das einzige was wir zusammen noch machen ist uns anmotzen. Oder sie macht mich eben fertig (was sie anscheinend als Spaß sieht)

# 17

Wir fahren im Auto. Ich sitze ganz hinten und bin zu groß für das Dach, so dass ich meinen Kopf schief legen muss. Unangenehm. 

Wir sind da: Eine Eisdiele, bei der man auch warmes, also normales Essen, bestellen kann. Wir lassen uns einen Tisch zuweisen, bestellen etwas zu Trinken und als die Bedienung die Getränke abstellt hebt meine Familie die Gläser und meine Mutter sagt: "Auf unser Geburtstagskind. Alles Gute zum 14ten" Ich lächle und bedanke mich noch einmal. Ja, ich bin gemeint. 14. So jung und doch so alt. 

So jung weil: 14 und so viele Probleme, dass ich mich schon fast depressiv fühle, obwohl ich noch mein ganzes Leben vor mir habe. So alt weil: 14 und noch nie einen Freund gehabt oder überhaupt mit einem Jungen näher geredet. 

Wir essen. Themen sind: Fußball (ich mag Fußball nicht), mein Bruder sein Auto, welches er bald bekommen soll, seine Arbeit, Sachen, die gemacht werden müssen. Ich versuche ein anderes Thema anzusprechen, doch meine Familie blockt immer wieder ab. Wie, als wäre es ein ganz normaler Tag. Ist es ja auch. Die einzigste, die 'zu mir hält' ist meiner Schwester. 

Dann später ist auch noch der Höhepunkt: mein Vater bestellt sich eine Nachspeise, mir ist schlecht, ich will raus. Meine Schwester will mit, weil sie anfängt mit meiner Mutter zu zoffen. Wir gehen raus, sie lässt alles raus, was sie zur Zeit runterzieht. Ich höre zu. Wie immer. Wenn ich ihr etwas erzähle, ist sie auch immer da. Und ich halt jetzt auch. 

Die anderen kommen nach. L. und ich steigen mit ins Auto. Mein Kopf ist wieder schief. Alle sind leise. 

Fazit Mein Geburtstag war letztendlich ein Tag wie jeder andere auch: Es wurde gestritten und niemand hat sich dafür interessiert, was ich wollte, außer in welches Restaurant wir fahren.

P.S. Ich hatte am 30. April Geburtstag, es ist länger her, ich weiß. Aber die nächsten Beiträge werden auch etwas verspätet sein. - ich werde immer das eigentliche Datum oder so dazuschreiben.

Entschuldigt bitte, dass ich mich so lang nicht gemeldet habe.

# 16

Ich lese gerade, um mich abzureagieren. Es ist Abend und ich bin müde. Aber da ich weiß, dass mein Kopf nicht leise sein wird, halte ich mich noch ein wenig wach. Das Quietschen meiner Zimmertür  lässt mich auffahren. Meine Schwester L. setzt sich an meinen Bettrand. Uns sie sagt auch gleich warum sie hier ist: "Mama hat gemeint, du wärst umgefallen?" Ich bringe nur ein leises mh-hmm raus. "Was war denn los?" hackt sie nach. "Ich weiß es nicht" entgegne ich. "Mama hat sich jetzt voll Sorgen gemacht und hat mich auch gefrag, ob ich schnell zu dir reinschau" War ja klar, denke ich, von selbst wäre sie niemals gekommen. Auch Mama nicht. Und schon fließen wieder mal die Tränen ich erzähle meiner Schwester alles. Meine Probleme, meine Ängste & meine Bedenken. Sie hört mir zu und ich fühle mich danach um einiges leichter. Aber von dem Problem "Große-Schwester" kann ich ihr ja schlecht erzählen, denn es geht ja um sie.

# 15

Ich schaue mit meinen Eltern fern. Nebenbei habe ich auf meinem Handy Facebook offen und eine echt gute Freundin schüttet mir all ihre Probleme hin. Ich versuche ihr zu helfen und tu' das ja auch gerne. Schließlich sind Freunde für genau das da.

Meine Mutter steht auf und ganz spontan hüpfe ich auf und umarme sie, da ich in mein Bett will.

Plötzlich ist mir total schwindelig. Ich bin noch in der Umarmung meiner Mutter. Ich atme laut und stoßweise  Hören kann ich nichts außer meinen Atem. Alles ist schwarz. Es fühlt sich an wie in einem Traum. Ein schlechter Traum. Irgendwie kann ich mich nicht mehr halten. Es ist als würden meine Sinne nachlassen. Ich glaube, dass ich falle und als ich die Augen öffne, merke ich, dass ich wirklich auf dem Boden liege. Ich atme immer noch unkontrolliert. 

Während ich mich darauf konzentriere wieder normal zu Atmen sagt meine Mutter ziemlich ungerührt "Spinnst du? Du kannst dich doch nicht einfach so fallen lassen?" Ich rühre mich nicht und hoffe, dass es einfach nur ein Traum ist. Diesmal mit einer etwas einfühlsameren Stimme höre ich meinen Namen. Meine Mutter strekt mir ihre Hände entgegen. Ich stehe auf und sie fragt mich, was los war. Ob mir schwindelig war. Mit einem kurzen wahrscheinlich bin ich dann auch schon weg.

Oben im Bad fange ich dann richtig zum heulen an. Alles kommt hoch. Das ständige Rumkommandieren von meinem Vater, das Scheiß-Gefühl IMMER für jeden da zu sein, aber dass mir selbst nie geholfen wird. Und dann noch das grade: "Spinnst du?"

# 14

Endlich scheint mal wieder die Sonne. Ich liebe den Duft der plötzlich draußen in der Luft liegt und ich habe meine T-Shirts und Hotpants vermisst. Ja, ich bin dick. Aber deswegen lauf ich nicht die ganzen brüllheißen Tage in langen Jeans rum. Da würd' ich ja verrecken.

Das Telefon klingelt und fluchend renne ich durchs Haus. V. schlägt vor mit dem Rad zur Eisdiele ein paar Orte weiter zu fahren. Da ich Lust auf ein Eis habe und auch sowieso mal wieder was mit V. machen wollte, sage ich ihr einfach zu. 

Es ist einfach wunderschön. Der Wind durch die Haare. Die Sonne auf der Haut. Das kühle Eis schlecken.

# 13

"aaaah. scheiße" sage ich so V. Sie fährt heute mal wieder mit dem Bus und wird mal nicht abgeholt. Ich gehe mit ihr morgens immer zur Bushaltestelle und wir sind auch in der selben Klasse. Besonders viel haben wir nicht miteinander zu tun aber wir verstehen uns gut. 

Jetzt sind wir im Bus, der uns heimfährt. Also nach der Schule. Es ist klar, dass wir da keinen Platz kriegen, aber normalerweise stehen wir immer in der Tür. Da kann man sich so gut anlehen und muss nicht so viel Schiss haben umzufliegen. Doch heute stehn die ganzen kleinen 5. Klässer da drinnen. Und halten sich auch noch fest und lehnen sich nichtmal an. Da könnten sie sich doch auch woanders hinstellen?! Aber gut. V. und ich stellen uns halt hin und stöpseln uns unsre kopfhörer in die Ohren. Ich mache leise, damit ich noch mit ihr reden kann. Und wir reden über Schule, machen aus wann wir mal wieder was zusammen machen, wer uns aufregt und so weiter.

Irgendwann geht uns der Gesprächsstoff aus und ich schaue nach hinten. Direkt auf den Typen, wo ich öfter meine, er würde mich anschauen. Und Einbildung ist es nicht, denn er zuckt leicht, aber merklich, zusammen und schaut schnell weg. Ich muss leicht grinsen. Aber höre sofort wieder auf, weil ich weiß, dass eine zwar nicht so gute Freundin, aber halt trotzdem eine Freundin irgendwas mit ihm hat. Außerdem ist er voll klein und ich bin LEIDER echt groß.

# 12

"Kann nicht wahr sein. Darf nicht wahr sein. Neeeeeein." Ich würde am liebsten schreien. Und danach weiterschlafen. Mein Handy fängt schon zum zweiten mal mit dem Scheiß-Klingelton an. Ich rolle mich aus meinem Bett raus und schlürfe ins Bad. Gesicht waschen, bla bla bla. Ich gehe zum Bus und irgendwann bin ich dann halt auch in der wunderschönen Schule. Wie ich sie vermisst habe. 

- nicht -

# 11

Ich beiße leicht verschalfen von meiner Breze ab. Neben mir sitzt meine Schwester und gegenüber meine Mutter. Wir sind im Zug auf dem Weg zum Shoppen. 

Aufstehen um 9 Uhr ist echt Horror. Positiv heute: Shoppen. Ich denke an die nächste Woche. Wieder Schule. Wieder um 6 Uhr aufstehen. Wieder bis um 1 Uhr langweilen. Pluspunkt: Freundinnen. Ja, ich sage Freundinnen, weil es nur Mädchen sind, weil ich auf einer Mädchenrealschule bin. Nicht tragisch. Minuspunkt daran ist, dass ich somit viel weniger mit Jungs zu tun hab. Viel weniger = Garnichts.

Wir reden voll viel unlogisches Zeug und das ganze Zugabteil hat einen genervten Blick. Wegen uns? Egal, wir sind gut drauf und lachen auch laut und machen uns nichts draus. Dieser Tag heute wird hammer. Und ich bin glücklich.

# 10

Wir sitzen zu dritt in der Küche einer Freundin. Es ist richtig toll. Wir reden und reden und reden. Und essen. Es wird ein Haufen über Grundschule und die Logik von Gymnasium und Realschule und so weiter geredet.  Über Mobbing, Schulabschluss und ein bisschen über Berufe. Obwohl wir uns über Berufe noch garkeine Gedanken machen müssten. Meine Gedanken schweifen ab. Ganz kurz. Dann finde ich wieder zurück zu meinen Mädels. Die reden noch ausgelassen weiter und ich bin froh darüber, dass es nicht so aufgefallen ist. Es ist auch alles okay. Warum denn auch nicht? Also beteidige ich mich weiter an dem Gespräch und es ist wirklich alles okay. Ich genieße einfach die Zeit, die uns noch bleibt bis ich abgholt werde. Warum müssen die alle so weit wegwohnen?!

# 9

Ich drehe mich in meinem Bett rum. Durch mein Rollo kommt schon Licht rein. Aaaahh.. Wie ich es hasse. Egal. Weil ich zu müde zum Aufstehen bin döse ich nach kurzer Zeit nochmal ein. Von dem Trampeln auf den Treppenstufen werde ich dann schonwieder aus dem Schlaf gerissen. Die Schritte kommen auf meine Tür zu. "Och menno" denke ich mir "ich will jetzt nochnicht aufstehen. Ist grad so gemütlich..."

Und schon kommt meine Schwester rein.
L.: "Du sollst aufstehen. Gibt gleich Mittagessen du Schlafmütze"

ich: "Och ne"

L.: "Och doch"

ich: "Lass den Rollo zu!"

L. lasst sich nicht beirren und lässt die Sonnenstrahlen ungehindert in mein Zimmer. Warte. Sind DAS wirklich Sonnenstrahlen?! "Guck mal! Voll schön ge? Kein Schnee!" sagt L. wie zur Bestätigung. 

Schließlich lasse ich mich doch irgendwann aus dem Bett rollen. Ich mein, hallo?! SONNE!!

Am Nachmittag komme ich mir wie vom Wetter abhängig vor: Wenn es regnet oder schneit und arschkalt ist, bin ich irgendwie immer depressiv. Aber bei Sonne und warmen Wetter bin ich immer gut drauf und glücklich. 

I ♥ U, Sun.

# 8

Meine Schwester und ich machen Fotos. Gerade ist alles ok. Soweit. Wir reden halt nicht drüber, dass ich mich seitdem sie mich beschimpft hat, echt scheiße fühle. Aber was soll's. Sie braucht ein neues Profilbild und wir haben beide nichts besseres zu tun. Wir verstehen uns gut, lachen und reisen Witze. Schlechte Witze,  über die nur wir lachen können. Ich mache echt lange Bilder von ihr mit ihrer neuen Spiegelreflexkamera. Jej. Ist ja ganz toll. Irgendwann ergibt sie sich und macht auch welche von mir. Und ich bekomme nicht aus meinem Kopf, dass sie sowieso denkt, dass ich dumm bin. Bei jedem Bild, das sie schießt und gleich darauf anschaut, verzieht sie leicht ihr Gesicht. Einbildung oder Wirklichkeit?

Jedenfalls sind wir mit mir ziemlich schnell durch. Nicht dass ein schönes Bild dabei wär. Ich bin ja hässlich. Sie drückt mir die leere Fanta-Flasche in die Hand und sagt, ich solle sie aufräumen. Wer bin ich denn?! Ihre Putze oder wie?! Achja - Ich hab ja 'nen Schluck getrunken. Ist klar, dass ich den Scheiß jetzt aufräumen darf. Weil ich kein Bock auf Stress mit meiner Mutter hab, räum ich's halt auf. Nur mal so nebenbei: Meine Mutter wäre sofort auf Ls Seite. Immer. Standard.

# 7

Gelangweilt lese ich mir den Dialog durch, den er mir von sich und irgendeinem Mädchen geschickt hat. Irgendwo in meinem dummen Schädel nehme ich so einen komischen Geruch wahr. Verbrannt, denke ich mir im Nachhinein. Ich hätte es merken müssen. Aber anstatt aufzustehen kämpfe ich mich weiter durch den Text. Den Typ, der mir diesen Dialog geschickt hat, habe ich im Internet kennengelernt. Er ist Deutscher und heult sich die ganze Zeit bei mir wegen dem Mädchen, welches in weit weg lebt, aus. Mich regen so Menschen einfach auf, die immer nur von sich selbst und über ihre eigenen Scheiß-Probleme reden. Und dann nie für den anderen (mich) da sind, obwohl man ihnen verdammt nochmal IMMER zuhört.

Die Haustür geht auf. Und auf einmal weiß ich, warum es so komisch riecht. Ich hab vergessen den Reis umzurühren. Verdammt. Meine Mutter ist auf 180. Als ob ihr sowas nie passiert. Aber so wie's aussieht bin ich halt dumm. Ich renne in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett. Die Tränen wollen nicht kommen. 

Um die letzten Wochen mal zusammenzufassen: Ich bin dumm, hässlich und unerwünscht. Wieso bin ich noch hier?!

# 6

"Mach schon..." flüstere ich dem viel zu lahmen PC zu. Der Familien-PC. Weil ich keinen eigenen habe, muss ich immer diesen benutzen. Es ist echt kalt hier und unbequem. Aber ich muss das Referat heute mal anfangen. Erdkunde - Massenindustrie in China. Es sind zwar Ferien aber ich bin öfter mal weg bei Freunden, und lieber mach ich es jetzt, wo mir eh nur langweilig ist, als dass ich es dann innerhalb von 3 Tagen hinhau. Falls nur dieser PC mal hochfahren würde. Mein Blick schweift durch den Raum und bleibt an meiner Gitarre hängen. Sie ist eingepackt und seit meienr letzten Stunde bei meiner Lehrerin hab ich sie auch nichtmehr angerührt. Ich habe mal viel gespielt und es auch genossen. Aber in letzter Zeit hat sich die Zeit und auch die Lust einfach verloren. Aber jetzt... Mir ist langweilig und der PC will nicht richtig hochfahren.

Überraschender Weise kann ich es sogar noch ziemlich gut. Ich spiele und die Zeit geht wie im Flug vorbei. Fast eine Stunde. Wow. Der PC ist hochgefahren und mit einem tiefen Seufzer setze ich mich davor und beginne zu arbeiten.

# 5

Ich sitze in der Küche und schaue ein paar Rezepte durch. Mir ist so laaangweilig, dass mir einfach nichts besseres einfällt als Cupcakes zu backen, die dann keine Cupcakes werden, weil ich kein Topping mache. Egal. Hauptsache ich mach jetzt mal irgendwas. Ich hasse dieses ich-hab-kein-Bock-auf-überhaupt-nichts-Gefühl. Das kotzt mich so an. 

Ah, das könnte was sein. Schoko-Muffins. Sind bestimmt einfach. Ich schlurfe durch die Küche um zu sehen, ob wir alles dahaben. Hmm Mehl - sowieso -, Konfitüre - jep! -, Brauner Zucker - verdammt -. Das war's dann wohl mit den Schoko-Muffins. >> Weitersuchen. Dass nicht einfach alles mal so laufen kann, wie ich's grad bräuchte. Okk.. nächstes. Marzipan Cupcakes. Dann halt anstatt dem Topping einfach 'ne Schokoladenglasur später. Diesmal ist alles dabei.  Ich lege los und schiebe sie nach nur 20min Zubereitungszeit in den Ofen. Na toll... Das hat's ja jetzt echt gebracht. Und weiter geht's mit ein paar langweiligen Stunden, die sich wie Jahre anfühlen.

# 4

-gestern Abend-
Mürrisch steige ich ins Auto. Auf zum Griechen um den 40. meines Onkels zu feiern. L. - mit der ich mich heute wieder echt gut verstehe - kann nicht mitkommen, und ich darf nicht zu Hause bleiben. Das kann ja nur langweilig werden. Mein Bruder ist wahrscheinlich immer noch angepisst, weil ich nicht getan habe, was er gesagt hat und dann werde ich da sitzen und die ganze Zeit nur dumm schauen und Löcher in die Luft starren.  Aber was kann ich schon dagegen machen?

Irgendwann kommen wir dann an. Es ist eiskalt und wir müssen ein Stücken vom Auto zum Restaurant laufen. Wir gehen rein, ich gratuliere meinem Onkel und setze mich auf die Bank. A. setzt sich komischer Weise neben mich. Die Frischluft scheint ihm gut getan zu haben - er ist jetzt viel besser drauf. Und ich auch.

Wir reden über echt viel Zeug, wie Handys, die ich mir kaufen könnte, und seinen 18. Geburtstag im Sommer. Sonst reden wir so gut wie nie, sondern necken uns die ganze Zeit. Ich bin ja die jüngste der ganzen Verwandschaft. Niemals hätte ich mir denken können, dass der Abend doch so toll wird. Irgendwann - als wir alle vollgestopft sind - fahren wir dann heim. Und das erste mal seit echt langer Zeit habe ich dieses Hammer Gefühl. Das Gefühl, dass ich glücklich bin. Dass es mir gefällt. Dass ich nicht allein bin. Dass ich ... einfach froh bin. 

g l ü c k l i c h

# 3

"L. sagt, du sollst Salat machen" ... Mein Bruder (A.). "Mach ich nicht" erwidere ich.

A: Du machst jetzt den Salat.

ich: nein

A: Und warum nicht?

ich: Weil ich nicht will

- Eigentlich regt mich L. auf, dass sie meint, sie könne mir alles vorschreiben. -

A: Es ist nur ein Salat. Was soll da ran so schwer sein?

ich: Dann mach ihn doch selber.

A: Ich kann den Scheiß ned. Also mach.

Ich stehe auf und gehe hoch. merke, dass er mir nachkommt und gehe ins Bad, weil das der einzigste Raum mit Schlüssel ist. Bin zu langsam. Er mault mich weiter an. Ich gehe in mein Zimmer und lasse mich aufs Bett fallen. Und natürlich kommt er mir wieder nach. Er macht mir Vorwürfe und so weiter. Schmeißt meine Nagellacke auf dem Nachttisch um, um mich zu provozieren. Ich sage nichts weil ich weiß, dass dies da beste ist.

Irgendwann steht er auf und sagt: "Spring doch aus 'm Fenster" Ich sage einfach nur "Werd' ich machen". Er fragt ob er es mir noch aufmachen soll. Ich sage ja. Er macht es auf und geht.

Vielleicht sollte ich springen. Ich bin hässlich und offensichtlich auch noch unerwünscht. Es ist nicht sehr hoch. 2. Stock. Ich würde es überleben und A. würde mal ein bisschen vorsichtiger sein, was er sagt. Aber,  ich lass es. Weil ich vernünftig bin und so gut wie nie Risiken eingehe. Ich bin halt langweilig.

# 2

Ich sitze im Bus und höre Musik. Ich lasse meine Gedanken schweifen. Schaue aus dem Fenster und bemerke einen Blick auf mir. Naja, nicht wirklich 'bemerken' - Ich versteh' nicht, wie das gehen soll - aber mein Blick schweift fast wie automatisch in seine Richtung. Zwei Sekunden - Höchstens. Nicht länger sehen wir einander an. Und sofort schaltet sich mein Gehirn mit all meinen Selbstzweifeln un so weiter ein: "War nur ein Zufall" und "Kapier's doch einfach! Du bist zu hässlich!" Diese Sätze kreisen in meinem Kopf. Sie hat Recht. L. hat Recht Es ist kein Wunder, dass ich nie einen bekomm'.

-vorher-

Ich schließe die Haustür, seufze und begebe mich langsam, müde und träge zur Bushaltestelle. "Nur noch dieser Tag. Dann sind Ferien" denke ich mir. aus der Straße, die von meiner abzweigt kommt ein Junge, den ich nur so kenne. Nie miteinander geredet  Auch nicht heute. Kurzer Blickkontakt, dann bin ich vorbei. Ganz kurz habe ich das Gefühl, dass da mehr in seinem Blick war. Ganz kurz. Dann wieder: "Er sagt nichts, weil ich hässlich bin und daran kann ich nichts ändern."

Schule aus. Endlich. Ferien. Endlich. Ich gehe raus und stelle mich noch ein bisschen zu ein paar Freundinnen bis deren Bus kommt. Bzw bis der Bus von den Jungs kommt. Wir reden und lachen und dann fährt auch schon der Bus vor. Ich verabschiede mich von meinen Freundinnen und bla bla bla und gehe dann ein Stück weiter vor, wo mein Bus halten wird. "Immer renne ich weg. Immer. Ich bin so... feige? Nein.. einfach nur hässlich." Schließlich kommen auch die anderen aus meinem Dorf dazu und wir reden noch ein bisschen. Mir tränen die Augen. Wegen der Sonne - wirklich! Sie trösten mich, dass ich ja in zwei Wochen wieder in die Schule darf. Es war aber wirklich nur weil die Sonne geblendet hat.

# 1

Ich gehe schneller. Versuche vor ihren Worten zu flüchten. Raus aus dem Badezimmer, auf den Flur in mein Zimmer. Doch ich bin zu langsam. "Du bist so hässlich echt! Wundert mich nicht, dass du keinen bekommst" schreit sie mir hinterher. Ich schließe die Tür. Kein knallen. Einfach nur zu. Allein. Ich setze mich auf mein Bett. Und in meinem Kopf ist immer nur dieser eine Gedanke "Sie hat Recht". Immer und immer wieder. Die Tränen rollen mir über die Wange. Warum tut sie mir das an? Als ob ich nicht selber wüsste, dass mich niemand will. Als ob ich es noch nicht gemerkt hätte. Aber sie hat mich eigentlich immer aufgeheitert und jetzt weiß sie, dass es RICHTIG weh tut. Genau das, was sie will. Zur Zeit ist sie überhaupt total scheiße zu mir. Obwohl ich ihr NIX getan hab. Im Gegenteil: Ich leih ihr mein Glätteisen aus, föhn' ihr die Haare und glätte sie. Dafür lässt sie mich nichtmal an ihren Laptop, wenn sie ihn selbst grad nicht braucht. Sie nimmt sich meinen Ring ohne zu fragen und beschimpft mich, wenn ich sie NORMAL drauf anspreche. Meine Schwester (L.), mit der ich mich so echt gut verstanden habe.